© Benjamin Turner

Wir hatten das Vergnügen, mit Katya Balen zu sprechen, die das internationale literaturfestival berlin dieses Jahr erstmals besuchen und in der Kategorie Internationale Kinder- und Jugendliteratur lesen wird. Katya Balen wurde 1989 in London geboren und beschäftigte sich im Rahmen ihres Masterstudiengangs mit der Wirkung von Texten auf das Verhalten von autistischen Kindern. Außerdem arbeitete sie an verschiedenen Förderschulen und ist Mitgründerin von Mainspring Arts, einer Hilfsorganisation, die kreativ mit autistischen Menschen arbeitet. In ihrem ersten Roman »The Space We’re In« (dt. »Mein Bruder und ich und das ganze Universum«, 2019) verarbeitet sie ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet. Ihr Debüt handelt vom zehnjährigen Frank, dessen kleiner Bruder Autist ist. Ihr zweiter Roman soll dieses Jahr veröffentlicht werden.

Wie viele Ideen für mögliche Werke haben Sie im Kopf? 

Im Moment? Drei – was für mich eine Menge ist! Ich bin eigentlich nicht sehr gut darin, große, sprudelnde Ideen zu produzieren und ich habe normalerweise sicher nicht viele davon auf einmal. Ich neige dazu, eine sehr kleine Idee zu haben, die in meinem Kopf ganz leise wächst, bis ich anfange, zu schreiben.

Wie durchstöbert man bei der Arbeit an einem neuen Projekt konkurrierende Ideen, um voranzukommen? 

Ich habe nicht besonders oft konkurrierende Ideen! Aber ich weiche von einzelnen Ideen ab, indem ich sie einfach durchdenke und überlege, ob ich sie tatsächlich zum Funktionieren bringen kann. Wenn ich mich für eine Idee entscheide, von der ich denke, dass sie Potenzial haben könnte, rede ich mit meinem Agenten und meinem Lektor. Sie sind beide super darin, mir zu sagen, ob etwas Hand und Fuß hat.

Welche Schreibgewohnheit haben Sie, die Sie unmöglich ablegen können? (Das kann ein bestimmter Snack, Schreibzeiten, Ort, Koffeinkonsum o. Ä. sein.)

Ich muss in meinem Haus schreiben! Ich fühle mich einfach nirgendwo anders wohl – ich fühle mich verunsichert bei dem Gedanken, dass die Leute sehen könnten, was ich schreibe. Außerdem muss ich den Tag mit zwei Tassen schwarzen Kaffee beginnen, sonst bin ich völlig nutzlos. 

Das internationale literaturfestival berlin (ilb) ist zu einem wesentlichen Bestandteil des Literaturkalenders Berlins geworden. Was verbinden Sie mit der Stadt?

Ich liebe Berlin. Ich habe einige gute Freunde hier und habe wunderbare Trips hierher gehabt, um sie zu sehen, daher verbinde ich mit der Stadt eine echte Freiheit und einen gewissen Abenteuerdrang. Ich liebe es, wie geschichtsträchtig die Stadt ist und dass hinter jeder Ecke etwas Interessantes zu finden ist. Sie ist der Traum eines jeden Schriftstellers!

©Bloomsbury, Carlsen, Katya Balen